Auf unserem Weg von Bocas del Toro nach Panama City legten wir einen zweitägigen Stopp in Boquete ein. Boquete ist eine Kleinstadt, 40 km von David entfernt, mitten im Dschungel und zwischen Bergen gelegen. Da die Stadt zu einer der Top 5 Niederlassungen für Rentner aus den USA gekürt wurde, ist die Stadt verhältnismäßig teuer, sauber und sicher. Leider aber auch sehr sehr regnerisch, wie wir gleich an unserem ersten Tag feststellen mussten. Gegen Mittag kamen wir nach einer Stunde Fahrt mit dem Bus aus David an und verbrachten die ersten Stunden in unserem Hostel, da es aus Strömen regnete. Das war aber auch nicht weiter schlimm, da wir beide von der Mandelentzündung in Bocas del Toro noch etwas müde waren. Dort bekommt man im übrigens den Hustensaft zu kaufen, der in Deutschland bereits verboten ist, da er leicht als Droge missbraucht werden kann – für 5 Dollar in der Supermarktapotheke.
Am nächsten Morgen haben wir uns dann auf den Weg gemacht, Boquete etwas zu erkunden. Mit einem Kleinbus sind wir in in Richtung Bajo Mono auf und waren erstaunt, welche Berge die Kleinbusse hier erklimmen. Am Wasserfall San Ramon vorbei haben wir uns dann an einem alten, anscheinend heimgesuchten Schloss rauswerfen lassen. Den restlichen Berg sind wir zu Fuß gegangen. Etwa eine halbe Stunde, vorbei an einem uralten schönen Baum und Plantagen, auf denen etwas angebaut wurde, das wir nicht erkannt haben. Könnte Kaffee gewesen sein, den aus Bouquete stammt der teuerste Kaffee der Welt, der Geishakaffee. Man kann dort viele Touren durch Plantagen machen oder in eines der vielen Cafés gehen – sonst ist der Kaffee in Panama, entgegen unseren Erwartungen, nicht gerade überragend gewesen. Auf jeden Fall haben wir dann eine einstündige Tour zu einem Wasserfall gewählt, man könnte auch auf einem mindestens fünf Stunden andauernden Trip den Baru Nationalpark erkunden.
Aber auch diese kleine Tour entlang einer Pipeline hat uns viele Einblicke in den Regenwald geboten und war für einen Halbtagesausflug genau das Richtige. Die Umgebung dort lässt sich am Besten damit beschreiben, dass sie auch von Bob Ross gemalt sein könnte. Der fruchtbare Vulkanboden und der viele Regen haben hier, etwas versteckt in den Bergen, einen wunderschönen Dschungel erschaffen. Man hätte Boquete auch noch ein paar mehr Tage erkunden können. Den Nachmittag haben wir dann aber im Hostel mit Lesen und Schlafen verbracht, da wir dann doch beide noch nicht ganz fit waren. Abends sind wir im Colibri Essen gegangen, ein nobles Restaurant wie sich herausgestellt hat. Aber sowas muss man sich auch mal gönnen, wenn man wochenlang aus einem Rucksack lebt und das frittierte Essen nicht mehr sehen kann. Am nächsten Tag haben wir uns dann wieder über David auf den Weg nach Panama City gemacht – dort kennen wir uns dank dem Diebstahl ja mittlerweile recht gut aus. Von dort aus geht es für uns auf die Trauminseln San Blas, die letzte Etappe unserer Reise.