Unter Palmen in Bocas del Toro

Sind wir im Paradies angekommen? Ich glaube schon – dafür war die Anfahrt erstmal etwas langwieriger. In zwei Tagen haben wir fast ganz Panama durchquert. Mittags kamen wir aus dem Dschungel an und mussten noch das Auto zurückgeben. Dann dauerte es noch, bis wir die letzten Dokumente unserer Reisepässe erhalten haben und uns mit dem letzten Bus nach David aufmachen konnten. Dort hatten wir für eine Nacht ein Hostel gebucht.

Nach dem Frühstück ging es dann weiter, mit dem Bus durch die Berge ,nach Almirante. Von dort aus brachten uns die Wassertaxis nach Bocas. Dann nocheinmal mit dem Boot zwei Minuten von der Isla de Colon nach Carenero und wir waren in unserem Hostel angelangt. Wie sich herausstellte, waren wir die ersten Gäste, denn das Hostel war noch nicht fertig hergerichtet. Die Besitzer haben sich viel Mühe um uns gemacht und boten uns an am nächsten Tag mit ihrem Boot rauszufahren und Kilian zu zeigen, wie man mit einer Harpune fischt. Das haben wir dann auch getan, im Laufe des Tages ergab es sich auch, dass wir ihnen bei einigen handwerklichen Dingen im Haus halfen. Dafür übernachteten wir umsonst. Wir strichen ihr Boot neu an und malten einen Namen darauf. Für ihr Hostel bemalten wir zwei große Schilder mit Werbung.


Von ihrem Hostel aus konnte man von der Terasse oder einem Steg aus direkt ins Meer springen. Seesterne und Fische vor der Haustüre! Da der Hotelbesitzer Guido schon länger in Bocas wohnte, konnte er uns mit dem Boot viele Plätze zeigen, an die man als Tourist sonst nicht kommen würde. Dafür haben wir uns nur das Benzingeld aufgeteilt – sonst sind die Touren in Bocas recht teuer. Er hat uns wunderschöne Strände gezeigt mit unglaublich vielen Kokosnüssen, die wir uns immer auf Vorrat mitgenommen haben. Ein Einheimischer hat uns gezeigt, wie man sie mit einer Machete richtig öffnet. So viele frische Kokosnüsse habe ich in meinem Leben noch nie gesehen – und gegessen. Die Kokosnüsse darf man sich dort kostenlos vom Strand nehmen, solange man es raushat, sie auch von der Palme runterzubekommen. Wenn man Rum und etwas Sirup in die junge Kokosnuss gibt, nennt sich das „Coco Loco“ – nur zu empfehlen.

Wenn wir nicht gerade im Wasser waren oder am malen, sind wir durch die Straßen von Bocas geschlendert. Man findet viele Surfershops und kleine Läden, aber vor allem, viele Restaurants mit Meerblick. Es gibt auch ein vegetarisches Restaurant namens Leafeaters – das erste das wir in Panama gesehen haben – tatsächlich haben wir es aber nicht reingeschafft. Dafür waren wir zweimal in einer Bar mit einem kleinen Restaurant, namens Aqua Lounge. Von dort aus startet auch die berühmt berüchtigte Filthy Frieda Tour, eine Bootstour zu allen Bars in Bocas. Und auch sonst war dort jeden Abend Musik zu hören. Sonst hab ich noch an einem Kleiderladen Gefallen gefunden, dort wurde sogar ein Kleid für mich extra in meiner Größe genäht. Einkaufsmöglichkeiten hat man auch sehr viele, der Laden meiner Wahl bleibt aber der Obst- und Gemüseladen. Frische Papayas und Ananas für 70 Pence – ich brauche nicht mehr.

Vor Bocas wurden wir gewarnt, was Kriminalität und Vorfälle mit Touristen anbelangt. Gerade weil wir bereits in Santa Catalina bestohlen wurden, waren wir gespannt, was uns erwarten würde. Tagsüber ist die Isla Colon eine kleine lebhafte Insel, nachts allerdings gibt es tatsächlich ein paar Gassen, in denen man sich nicht zu lange aufhalten möchte. Die Polizeipräsenz ist allerdings sehr hoch. Für unsere Insel, Carenero, gilt das gleiche, sie scheint aber etwas sicherere zu sein. Zumindest haben wir dort weniger komische Gestalten angetroffen. Drogen werden einem aber auch schon tagsüber angeboten, das ist Nachts nicht viel anders. Wenn man im Dunklen von Colon nach Carenero fahren möchte, sollte man darauf achten, dass die Kleinboote vorne und hinten verschiedenfarbige Lichter haben. Am meisten gewarnt wurden wir vor Bastimentos, auf diese Insel sind wir aber nicht gefahren. Wunderschöne Orte findet man in Bocas del Toro aber überall.

Leider bin ich nach ein paar Tagen krank geworden, mit einer Mandelentzündung lag ich dann erstmal ein paar Tage im Bett. Trotzdem ist Bocas wunderschön und hat all unsere Erwartungen übertroffen. Die entspannte Lebenseinstellung der Inselbewohner hat uns auf jeden Fall angesteckt und so sind wir eine ganze Woche dort geblieben. Dann mussten wir aber erstmal Abschied vom Meer nehmen, für uns geht es jetzt weiter in den Dschungel nach Boquete und dann wieder über Panama City nach San Blas.

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